Montag, 27. September 2010

CASEY - "Dans Nos Histoires" & "Sac de Sucre"

Chapeau! Chapeau! Ich wünschte, es gäbe nur einen deutschen Rapper der deutsche Kolonialgeschichte/-Verbrechen so gut künstlerisch umsetzen kann wie diese Lady aus Saint-Denis es mit der französischen Geschichte tut. Es wär so wichtig und einfach mal verdammt an der Zeit.




und noch einen hinterher: "Un Sac de Sucre"



Wikipedia sagt:
Casey (* 1976 in Rouen), mit bürgerlichem Namen Cathy Palenne, ist eine französische Rapperin karibischer Abstammung.

Die Eltern von Casey stammen von der Insel Martinique. Mit 14 Jahren hörte sie im Radio Sendungen von Dee Nasty und Stücke von Public Enemy. Fasziniert von deren hartem politischen Rap, begann sie selbst aktiv zu rappen. Auch ihre eigenen Texte sind politisch, handeln von der Armut und der Deklassierung der Immigranten in den Banlieues, von Polizeigewalt und von Rassismus.
Sie bezeichnet die französische Gesellschaft als strukturell rassistisch: „Man hat die Vermögenswerte den Reichsten vorbehalten […], die ärmsten Weißen versucht man ruhigzustellen, mit dem Front National als Zufluchtshort. Auf diese Weise ist Frankreich tiefgründig rassistisch.“ Den französischen Rap, der heutzutage im Radio übertragen wird, betrachtet sie als zahnlos: „Die Medien und die Eliten haben den Slam übernommen, den vornehmen Cousin des Rap, eingängig, zivilisiert, überzuckert mit der Botschaft von universellem Frieden. […] Der heutige Variété-Rap beschönigt die Misere, statt sie bloßzustellen, oder prunkt mit Funk- und Tanzrhythmen.“ Sie grenzt ihren eigenen Rap von diesem französischen Mainstream ab, bezeichnet ihn als Rap der Immigrantenkinder.

Sonntag, 26. September 2010

Mixed Race Studies

Eine Seite die momentan meine volle Aufmerksamkeit hat, ist www.mixedracestudies.org. Zwar ist das Layout etwas schäbig, aber die Fülle von Artikeln, Dissertationen und anderem akademischem Firlefanz ist wirklich phänomenal. Das ist Brainfood für die nächsten 5 Jahre. Big up!

Dienstag, 7. September 2010

UNRAST VERLAG 2010, insurrection notes


Die Akte James Knopf
Philipp Khabo Köpsell
Die Akte James Knopf
Afrodeutsche Wort- und Streitkunst
Insurrection Notes Vol. 1
ISBN 978-3-89771-601-8 | ca. 80 Seiten | ca. 9.90 EUR [D]
Erscheint voraussichtlich Oktober 2010

"Die Akte James Knopf" ist eine poetische Verhandlung afrodeutscher kultureller Identität. Wurden Schwarze Deutsche in den 80er Jahren noch als Exoten und Ausländer im eigenen Land angesehen, so sind sie im neuen Jahrtausend Deutsche mit Fußnote des Migrationshintergrunds. In einem Land, welches sich lange Zeit als homogen-weiß und christlich verstand, müssen „abweichende“ Identitäten ständig neu und radikal verhandelt werden. "Die Akte James Knopf" ist Verhandlung und Abrechnung zugleich.
Die Verse durchforsten die deutsche Landschaft mit poetischem Geschick und dem marginalen Blick eines „Anderen“ Deutschen, der den Auswüchsen der deutschen, rassistischen Alltagsrealität und der kolonialen Kontinuität stets auf den Spuren bleibt. Jenseits von Multikulti-Romantik demaskiert Philipp Khabo Köpsell die deutsche Dominanzkultur und schafft zugleich einen schützenden Raum für alles zwischenmenschliche. Bissige Poesie und politische Satire formen eine eindringliche, selbstbestimmte Aussage: “I speak, so you don‘t speak for me!“


this is not about sadness
Olumide Popoola
this is not about sadness
Insurrection Notes Vol. 2
In englischer Sprache
ISBN 978-3-89771-602-5 | ca. 120 Seiten | ca. 12 EUR [D]
Erscheint voraussichtlich Oktober 2010

In this is not about sadness folgen wir der Rentnerin Norma Thompson, die sich aus dem Leben zurückgezogen hat und nur dem Treiben vor ihrer Wohnung in Nord London zuschaut. Eines Tages zieht die junge Südafrikanerin Tebo nebenan ein. Es entwickelt sich eine Freundschaft voller Konflikte, die erst in ihrer Tiefe besiegelt wird, als sie gegenseitig ihre Vergangenheit und deren emotionale Folgen anerkennen. Es öffnet sich ein Ort, an dem ihre Unterschiede Möglichkeiten der Heilung und Verbundenheit bergen.

In this is not about sadness, an unlikely friendship between two complex and traumatised London-based women, one an older Jamaican, the other a young South African, is explored through each character’s use of specific language to relate to space, memory and silence. The lyrical dual-narration allows vernacular language to shape the structure and flow, echoing call-and-response modes familiar to international storytelling traditions.
The novel follows pensioner Mrs. Thompson’s and young activist Tebo’s developing friendship and the problems that arise due to their different views on political issues. Their conflictive personalities make for an unusual pair and both carry unspoken trauma. When Tebo cries one day to offer empathy for Mrs. Thompson’s pain, the silence is broken. Their bond is sealed through the acknowledgment of the other’s pain, the personal histories arrive in a space where understanding difference creates possibility for healing and alliance.

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